Kunst ist immer auch Kommunikation.
Nicht nur, dass wir uns im Rahmen von Medien oder Vernissagen über Kunst
unterhalten, vielmehr ist Kunst eine Äußerung des Kunst Schaffenden, im
besten Falle die intuitive Abbildung vom Wesen oder einer Bedeutung, die
weit über die äußere Form hinausführt.
Wenn dieser Vorgang dazu in einem zeitgemäßen Rahmen stattfindet, durch
einen Künstler, der sich seine eigenen Grenzen, aber auch seiner eigenen
Möglichkeiten bewußt ist, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass etwas
Bleibendes von etwas Flüchtigem entsteht.
Schon seit den 1970er Jahren künstlerisch -auch in Ausstellungen- aktiv,
begann der Kieler Manfred Johannes Harder Mitte der 90er seinen eigenen
Stil zu vervollkommnen und dabei auf das Wesentliche zu reduzieren.
Er verließ das Gegenständliche, den aus der Natur entliehenen
Farbauftrag und verschmolz eigene technische Fertigkeiten mit seiner intuitiven Kraft.
Es entstehen jetzt Bilder und Objekte, die – nach eigenem Bekunden – ohne
Umwege das ausdrücken, was er selbst nur schwer mit Worten sagen könnte.
Im ersten Eindruck erinnern seine Bilder denn auch an die Schriftbilder
fernöstlicher Kalligrafen, wo die Künstler oft Dichter sind oder
umgekehrt.
Die Arbeiten M.J. Harders sind das festgehaltene Ergebnis der
Kommunikation des Künstlers mit einer verborgenen Ebene hinter den Erscheinungen.
WER SIND WIR ? WAS IST DER SINN ? WOHIN GEHEN WIR ?
Dies sind Fragen, die M.J. Harder sich zu beantworten sucht. Bedingt durch seine Arbeitsweise gibt er sich dabei oft die Antwort, ohne die voran stehende Frage wirklich formuliert zu haben:
Intuition und Augenblick werden eins, wenn die Idee zu einem Bild, als ein Ruf im Inneren,
in ihm laut wird.
Eine folgende, skizzenhafte Notiz auf einem festen, undurchlässigen Untergrund fixiert diesen Moment. In einer einzigen geschwungenen Bewegung gießt M.J. Harder jetzt hochwertige Siebdruckfarben auf jenen Untergrund, um sogleich ein spezielles Papier flächig über die noch nasse Farbe zu legen. Nach wenigen Sekunden hebt er das Papier wieder ab, auf dem sich durch die Saugfähigkeit des Papiers das Gerüst seiner Idee in einer Struktur von lebenden Linien abgebildet hat. Nach der Trocknung fixiert M.J. Harder diesen „Rohling“ durch Buchbinderleim auf einer festen Pappe, wobei durch den Kleber die dreidimensionale Oberfläche seiner Bilder und Objekte entsteht.
Die Kraft von M.J. Harders Werken wächst aus seiner langjährigen Praxis
in der spontanen Inspiration und der nachfolgenden technischen Umsetzung der
Idee.
Seine einzigartige Technik unterstreicht dabei, wie hervorragende
individuelle Fähigkeit (durch langjährige grafische Tätigkeit) und künstlerischer
Auftrag zusammen wirken.